Gerontopsychologische Untersuchungen
Es bestand Interesse sowohl in der Differentiellen, der Angewandten als auch der Klinischen Psychologie hinsichtlich der Entwicklung und Erprobung von diagnostischen Screening-Verfahren und psychophysiologischen Untersuchungsansätzen zur Diagnostik altersbedingter dementieller Erkrankungen.
1. Qualitätssicherung in der ambulante Pflege in Wuppertal
Bei dem Projekt handelte es sich um eine Untersuchung, die in Zusammenarbeit mit dem früheren Institut für Soziale Gerontologie und Alternsmedizin e. V. (ISOGAM) an der Bergischen Universität Wuppertal (Prof. Dr. med. I. Füsgen) und dem Institut für Politikwissenschaft der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg (Prof. Dr. D. Grunow) durchgeführt und von der Paul-Kuth-Stiftung finanziell gefördert wurde. In den Ausführungsbestimmungen der Pflegeversicherung wird gefordert, dass Anbieter von Pflegeleistungen den Grundsätzen und Maßstäben zur Qualitätssicherung entsprechen müssen. Eine als repräsentativ anzusehende Stichprobe von 29 Pflegediensten im Bereich der Stadt Wuppertal wurde eingehend untersucht, um mögliche Einflussfaktoren und Effekte der Qualitätssicherung in der ambulanten Pflege zu ermitteln. Die Pflegedienste erhielten dabei die Gelegenheit, unmittelbar zur Ausgestaltung der Qualitätskriterien beizutragen. Auch konnten sie ihre Interessen einbringen können (z.B. hinsichtlich Arbeitsorganisation und Qualifizierung). Dadurch wurde einem rein bürokratischen und ökonomischen Strukturierungs- und Kontrollverfahren entgegengewirkt. Neben qualitativen Methoden wie Experteninterview und Beobachtung kamen auch quantitative Methoden zur Anwendung (standardisierte Fragebögen für Personal und Klienten sowie Klientenstatistiken). Mit dem im Rahmen des Projekts entwickelten Klientenfragebogen wird ein Instrument bereitgestellt, das die Erfassung wichtiger Elemente der Ergebnisqualität ambulanter Pflege ermöglicht. Insgesamt zeigt sich zwar ein hoher Zufriedenheitsgrad bei den Klienten; das Pflegepersonal beurteilt den Pflegeprozess und seine Rahmenbedingungen allerdings erheblich kritischer. Die Ergebnisse wurden den einzelnen Pflegediensten zur Verfügung gestellt und in einem Forschungsbericht veröffentlicht.
2. Qualitätssicherung in der stationären Pflege in Wuppertal
Von 2005 bis 2009 wurde ein von der Paul-Kuth-Stiftung finanziertes Projekt zur Evaluation der stationären Alten- und Pflegeeinrichtungen in Wuppertal im Hinblick auf die gesetzlich geforderte Qualitätssicherung durchgeführt. Im Rahmen dieses Projekts wurden ca. 700 Literaturstellen zu dieser Thematik gesammelt und wissenschaftlich aufgearbeitet. Das Ergebnis dieser Literaturanalyse wurde den Alten- und Pflegeheimen, die dies wünschten, zur Verfügung gestellt. Erste Ergebnisse wurden im Oktober 2005 bei einer internationalen Tagung in Dresden vorgestellt (Boucsein, Boucsein & Grunow, 2007).
Im Fokus dieser Literaturanalyse standen die Probleme, die durch die erhöhte Zahl dementer Klienten in den Heimen entstanden sind. Diesbezüglich besteht ein erheblicher Beratungsbedarf bei den Heimen, unter anderem für Schulungen, bei denen die Betreuer dementer Personen Spezialkenntnisse bezüglich ihrer Klientel erwerben können. Die Ergebnisse dieser Literaturanalyse sind in die Buchveröffentlichung von Boucsein und Boucsein (2008) eingeflossen.
Literatur:
Boucsein, L, & Boucsein, W. (2008). Qualitätssicherung in der stationären Altenpflege unter besonderer Berücksichtigung dementiell veränderter Bewohner. (Mit einem Anhang zur Demenz-Diagnostik und einem Vorwort von Ingo Füsgen). Lengerich: Pabst Science Publishers.
BestellformularBoucsein, L., Boucsein, W., & Grunow, D. (2007). Structural and procedural factors in outpatient nursing care services related to client satisfaction. In P. Richter, J. M. Peiró, & W. B. Schaufeli (Eds.), Organizational Psychology and Health Care: Psychosocial Resources in Health Care Systems (Vol. 5, pp. 27-38). München: Rainer Hampp Verlag.